Unter Berücksichtigung arbeitsorganisatorischer und entwicklungsmethodischer Anforderungen werden drei digitale Arbeitsszenarien für die kooperative Produktentwicklung praktisch erprobt.
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1. VIRTUELLE INBETRIEBNAHME
Durch das Arbeitsszenario virtuelle Inbetriebnahme wird die unternehmensinterne Zusammenarbeit von EntwicklerInnen verschiedener Fachdisziplinen (z. B. Steuerungstechnik, Maschinenbau) und Organisationseinheiten (z. B. Entwicklung, Vertrieb, Service) abgebildet. Die kooperative Produktentwicklung soll durch eine Simulationsplattform unterstützt werden, in der das Zusammenwirken der von einzelnen EntwicklerInnen entwickelten Teilsysteme (Teillösungen aus Mechanik, Elektronik, Informatik) validiert werden kann.
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2. STANDORTÜBERGREIFENDE NEUENTWICKLUNG UND INNOVATIONSMANAGEMENT
Das Arbeitsszenario standortübergreifende Neuentwicklung und Innovationsmanagement bildet die unternehmensinterne Zusammenarbeit von Standorten mit unterschiedlichen Fachkompetenzen (z. B. verschiedenen Fertigungstechnologien, verschiedenartige Produkte und Serviceleistungen) und unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Mitarbeiter ab. Ziel des Einsatzes digitaler Hilfsmittel ist es, den Wissenstransfer zwischen den Standorten durch Erleichterung der informellen und formellen Kommunikation sowie die Informationsbereitstellung zu fördern. Zusätzlich soll der zielgerichtete Einsatz von Entwicklungsmethoden im Rahmen der verteilten Teamarbeit unterstützt werden.
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3. KOORDINATION VON ANPASSUNGSKONSTRUKTEN IN DER STANDORTÜBERGREIFENDEN PRODUKTENTSTEHUNG
Das Arbeitsszenario Koordination von Anpassungskonstruktionen in der standortübergreifenden Produktentstehung bildet den erhöhten Kommunikationsbedarf bei der standortübergreifenden Produktentstehung ab. Schwerpunkt dieses Szenarios ist die Entwicklung von Hilfsmittel für die Aufgabenkoordination zwischen Teammitgliedern verschiedener Standorte. Die ingenieurwissenschaftliche Betrachtung fokussiert Methoden zur Abstimmung und Nachverfolgung von Änderungen. Aus Sicht der Arbeits- und Organisationspsychologie steht die gezielte Initiierung und Durchführung von Kommunikationsabläufen unter besonderer Berücksichtigung personeller Randbedingungen und kultureller Unterschiede im Fokus.